Jürgen Lenk trägt einen dicken Ordner mit sich herum. Darin ist all das Papier, das sich angesammelt hat in einem halben Jahr Vorbereitung auf das Straßenfest, das vom 18. bis 20. September auf dem Gelände an der Mittelbar, die Lenk mit seiner Familie betreibt, stattfinden soll. Vieles ist zu bedenken, vom Hygienekonzept bis zur Sitzplatzanordnung.
"Wir werden maximal 500 Gäste pro Veranstaltungsteil auf das Gelände lassen", sagt Lenk. Sowohl am Eingang als auch am Ausgang wird das gezählt. Es gibt Einweggeschirr, das nach dem Verlassen des Festes abzugeben ist, gegen Pfand. Ein Zelt darf aufgebaut sein - aber nur für die Musiker, nicht zum Tanzen. Und schließlich: Zum WC gelangen die Damen nur mit dem Aufzug, in begrenzter Anzahl, versteht sich.
Warum tut sich der Schönheider diesen ganzen Aufwand an? "Ich möchte etwas für meinen Heimatort tun, und dass die Leute auch mal wieder miteinander feiern können", sagt er. Die Gelegenheiten dafür sind in diesem Jahr auch in Schönheide selten. Der Feuerwehrverein und die Fußballer lassen ihre Feste coronabedingt ausfallen. Für das Straßenfest, das sonst immer im Ort stattfand und vom Eiscafé-Inhaber Gerd Fickel organisiert wurde, war der Aufwand für die Genehmigung durchs Landratsamt zuletzt immer größer, 2018 gab es das letzte richtige. Da Gerd Fickel zu Beginn des Jahres das Eiscafé altersbedingt aufgegeben hat, war das Straßenfest von daher für ihn kein Thema mehr.
An dieser Stelle kommt Jürgen Lenk ins Spiel, der jedes Jahr an der Mittelbar ein Sommerfest organisiert und sich dieses auch als Straßenfest vorstellen könnte. Die Mittelbar an der Alten Auerbacher Straße bietet dafür eine geeignete Fläche. Eine Straßensperrung ist dafür nicht notwendig, zugestellt wird die Straße auch nicht durch parkende Autos, weil sich Lenk mit dem gegenüberliegenden Unternehmen geeinigt hat, dass die Besucher dessen Parkplätze nutzen dürfen.
Insgesamt 30 Helfer werden beim Straßenfest im September bereit stehen, alle unentgeltlich. Neben Familie und Freunden von Jürgen Lenk sind das Mitglieder des 11er-Clubs. Der kann seine Nonsens-Olympiade in diesem Jahr nicht durchführen und war sofort bereit, beim Straßenfest zu helfen. "Ich bin froh, dass sich noch mehr Leute aus dem Ort gefunden haben, die etwas für Schönheide tun wollen", so Lenk. Dazu gehören auch die Mitarbeiter der Diakonie-Station Schönheide, die zum Fest Kaffee und Kuchen anbieten wollen.
Gern hätte sich Lenk noch mehr Aktivitäten aus dem Ort gewünscht, er hatte zu mehreren Vorbereitungstreffen eingeladen und sich bei Unternehmern umgehört, ob sie einen Beitrag leisten wollen. Die Resonanz darauf war eher bescheiden. Trotzdem will Lenk an seinem Anliegen, etwas für den Zusammenhalt im Ort zu tun, nicht rütteln lassen.
Das Programm geht über drei Tage. bietet etwa Musik und Kinderprogramm Eintritt wird nicht verlangt. "Sollten sich die Regeln wegen Corona verschärfen, müssen wir das Fest allerdings ausfallen lassen", macht Lenk aufmerksam.
August 21, 2020 at 09:24AM
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Schönheider organisiert Fest für seinen Ort - Freie Presse
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