Soziales : Ein Garten als Ort der Begegnung in Corona-Zeiten
Daun Jetzt erst recht erweist sich das Grundstück im Grünen, das die Besucher des Café Asyl schon seit Jahren unentgeltlich nutzen dürfen, als ein Segen. Denn im Haus der Jugend dürften sich nur ganz wenige Flüchtlinge und Betreuer treffen.
(bb) Die Erwachsenen unterhalten sich, haben auf den neu angeschafften Gartenstühlen und Bänken Platz genommen oder schlendern umher. Die Kinder spielen und toben und stecken sich die eben vom Strauch gepflückten Johannisbeeren und Himbeeren in den Mund. Was seit Mitte Mai montags nachmittags in dem zum Café Asyl gehörenden Garten in der Alten Darscheider Straße so einen unbeschwerten Eindruck macht, bezeichnet Rita Schmaus als die Initiatorin und Organisatorin des Flüchtlingstreffs „Glück im Unglück“.
In den ersten beiden Monaten der Corona-Krise waren überhaupt keine Begegnungen möglich. Probleme wurden (und werden immer noch) individuell gelöst – ob Fahrten zu Ämtern, Ärzten und in Krankenhäuser oder Schulanmeldungen, Sprachkurse, Vorstellungsgespräche, Jobvermittlungen. Die Aufgaben für die Schulkinder der Flüchtlingsfamilien wurden (und werden es auch noch bei den Sommerferienkursen) an die privaten E-Mail-Adressen der Betreuer geschickt und von ihnen ausgedruckt. „Dass wir uns nicht wie üblich am Montagnachmittag treffen konnten, war ein großes Problem“, erklärt Rita Schmaus.
Corona habe den Flüchtlingen besonders deshalb Angst gemacht, weil sie die Informationen durch die Medien nicht erhielten oder nicht verstünden. Mitte Mai wurden zwar wieder Kontakte möglich, doch aufgrund der geltenden Abstandsregelung hätten sich in den Räumlichkeiten des Hauses der Jugend nur acht Personen treffen können; vor der Corona-Krise waren es immer mindestens 30 Erwachsene plus Kinder. Ein anderer geeigneter Treffpunkt wurde nicht gefunden. Da kam der Garten, den die Familie Jung vor vier Jahren dem Café Asyl unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, mehr denn je zum Zug. Denn nun treffen sich zur gewohnten Zeit am Montag (von 14 bis 16.30 Uhr) um die 20 Erwachsene und Kinder. Auf Abstand und Hygiene werde natürlich geachtet, betont Schmaus. Das bereits in den Vorjahren durch Spenden angeschaffte Inventar (zwei Gartenhäuschen, eine Schaukel und ein Sandkasten) wurde um einen Pavillon, Gartenstühle und eine Biertischgarnitur erweitert; finanziert ebenfalls durch Spenden.
Eine Frage komme Woche für Woche zur Sprache, sagt Rita Schmaus. Nämlich: „Wann kochen wir endlich wieder zusammen?“ Gemeint ist damit die lange Tafel, die ein Mal im Monat im Evangelischen Gemeindehaus mit den selbst zubereiteten Gerichten aus den Heimatländern der Flüchtlinge bestückt wird. „Man wird ja wohl noch träumen dürfen“, meint Rita Schmaus. Und erzählt von dem Plan, zum ersten erlaubten monatlichen Kochen Mitarbeiter der Dauner Tafel als Gäste einzuladen.
Kontakt und Info zum Café Asyl und dem Garten: Rita Schmaus, Telefon 01777999041.
July 19, 2020 at 08:59PM
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Grundstück, das Café Asyl Daun nutzen darf, wird Ort der Begegnung - Trierischer Volksfreund
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